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„Die moderne Fortbewegungstechnik ersetzt den Aufenthalt auf der Straße durch den Wunsch,
die Hemmnisse der Geographie zu tilgen.“ (R. Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens).

Der Übergang von der Straße in die U-Bahnstation, von oben nach unten, von hell zu dunkel markiert einen unbestimmten Zustand, eine Eigenwelt mit einem einzigen Ziel: „Ankommen“. Denn wo über der Erde Sonne und Regen, Licht und Dunkelheit, Straßen und Plätze, Häuser und Gassen, jahreszeitliche und landschaftliche Veränderungen etc. sinnlich wahrnehmbar sind, beschränkt sich in der U-Bahn (station) die sinnliche Wahrnehmung auf den Innenraum.

Mit Stereo Sehen wird die Außenwelt in einen Sonderzug der U2 geholt. Auf der ausgewählten Strecke Mendelssohn-Bartholdy-Park bis Alexanderplatz und zurück ist auf den Monitoren der exakte Verlauf der Zugstrecke in seiner oberirdischen Entsprechung parallel zur unterirdischen Sicht des Zugführers und synchron zur aktuellen Position des U-Bahnwagen zu sehen. Dabei kennt die oberirdische Kamerafahrt keine geografischen Hemmnisse: sie fährt quer über eine belebte Straße, durch eine Hauswand und mitten in ein Wohnzimmer hinein.

Sensorsteuerung: Sukandar Kardatinata

Stereo Sehen in einem Sonderzug der Linie U2 zwischen Gleisdreieck und Alexanderplatz
und wieder zurück am 28.11.2010 von 14.oo bis 21.00.

Stereo Sehen im Berliner Fenster, dem Fahrgastfernsehen der Berliner UBahnen, vom 21.12.2010 bis 2.1.2011.

Kunstforum International Band 211 Res Publica 2.0: Stereo Sehen in „Die un/sichtbare Stadt als Aktionsraum der Widersprüche“ von Ursula Maria Probst & Franz Thalmair

Katalog erschienen bei: NGBK
212 Seiten / 19×25 cm / Texte in Deutsch und Englisch u.a. von Marc Auge, Franz Thalmair / 16,- Euro
ISBN: 978-3-938515-44-0

Presse: RBB Fernsehen, Radio Fritz, Kultura-Extra, Kunststadt-Stadtkunst, Plus …

U10 – von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück ist ein Kunstprojekt der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin, finanziert von der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten / Kunst im Stadtraum und unterstützt von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), dem Berliner Fenster (Fahrgastfernsehen in der U-Bahn) und der Wall AG.


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